Steter Tropfen höhlt den Stein...
Wenn sich der Mensch nicht an Veränderungen gewöhnen könnte, wäre wohl das Überleben nicht möglich. Aber muss alles überlebt werden, koste es, was es wolle? Und wo sollte differenziert werden? Wir Menschen sind Herdentiere. Sie ist im Moment deutlich spürbar: Die unterschwellige Angst vor dem Ausgestoßen-Werden. Die unterschwellige Angst vor dem Pranger. Manchmal weitet sich mein Herz und die Seele lacht. Wenn unsere Hündin sich aus purer Freude auf dem Waldboden wälzt. Ein Regenbogen am Himmel leuchtet. Wenn Musik mich glücklich macht. Dann höhlt der stete Tropfen nicht den Stein. Manchmal wird mir eng ums Herz und das Lachen bleibt mir im Hals stecken. Wenn ich Nachrichten lese. Wenn mir bewusst wird, wie sich das Leben seit 2020 verändert hat. Was wir verloren haben. Und was wir verlieren. Wir Menschen sind Herdentiere. Dabei geht es mir ja im Vergleich zu vielen anderen sehr gut. Ich blicke mich in der Herde um und kann nicht klagen. Aber es tropft und tropft... Es könnte der große Wandel sein. Also wirklich... Wenn uns eine Katastrophe vor einer noch viel größeren bewahrt. Nun denn... Wir Menschen sind Herdentiere. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ob mit oder ohne Tropfen. Ich wage einen leisen Tanz im unendlich erscheinenden Regen. Irgendwann wird der Himmel schon aufreißen... Comments are closed.
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Inés Witt
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