Jetzt ist er da, der Moment.
Ich wollte nichts. Nur mal schauen. Und jetzt möchte ich wieder etwas schreiben. Über den Moment. Bald haben wir Mai. Die Bäume und Büsche entfalten sich. Vögel zwitschern. Alles will leben und lebendig sein. Neulich sah ich einen Fuchs am Straßenrand. Er duckte sich weg. Wollte nicht gesehen werden. In diesem Moment. Es gibt bestimmt Augenblicke, da möchte er glänzen. Alles hat seine Zeit. Manchmal braucht es eine Menge Geduld. Und wir müssen warten, bis der Moment gekommen ist. Ich hatte vor einigen Wochen Corona. Es war zum Glück für mich nicht so schlimm. Ich war nur krank. Konnte nicht denken. Alles Schwere war mir zuviel. Katzenvideos waren meine Medizin und viel Schlaf. Die Stimme war am längsten angeschlagen. Es ging vorbei. Was bleibt, ist eine seltsame Gelassenheit. Möglich, sie wäre sowieso gekommen. Nun ist die plötzlich da. Die Gelassenheit. Und ich genieße den Moment. Jetzt. Im Frühling. Sehe den Fuchs, der sich wegduckt. Und nehme wahr, dass das Leben wieder beginnt. Hier zumindest. Im Moment. |
Inés Witt
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