Ich wache auf.
Die erste zarte, zerrissen schimmernde Morgensonne scheint in unser Schlafzimmer. Grapsch – Wo ist mein Handy? Grapsch – Wer will was von mir und wie wichtig ist das Ganze? Halt – dunstverwunschene Landschaft lächelt mich an. Halt – ich sehe, der Wecker zwinkert mir freundlich zu: „Da ist noch Zeit, mein Schatz!“ Tiieef durchatmen... Aus dem Fenster schauen, auch, wenn kein Bilderbuchwetter lockt. Vögelchen singen oft am schönsten, wenn es trüb ist. (Sorry, ich kann die sowas von verstehen!) Ich verstrahltes Wesen lasse Handy Handy sein und blicke zehn Minuten in die Welt, die da draußen mit einem sanften Atmen sich gerade neu entfaltet, wie an jedem Morgen im Jahr. Nehme mir die Zeit. Endlos. Lange. Schauen. Und dann starte ich in den Tag ohne Google News, weil es mir nichts bringt. Weil es mich krank macht. Stattdessen segne ich mein Essen. Beobachte das Eichhörnchen im Garten. Buschige, flauschige Neugier springt von Baum zu Baum. Gott, gebe mir die Kraft, diese Klarheit und Fokussierung lange zu halten! Comments are closed.
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Inés Witt
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