Es gibt sie, diese magische Momente, welche man nie vergisst.
Sie ändern nicht dein Leben, aber sie brennen sich tief in deine Seele ein. Einen solchen Augenblick erlebte ich bei einem Liederabend vor einigen Jahren. Ich war selbst Schülerin der Abraxas Gesangsschule in Hamburg. Es gab einen Abend, an dem alle Schüler auftraten und so auch Rolf. Er sang von Milow das Lied "You don't know". Sein Gesang brach mir das Herz und mir liefen nur so die Tränen über das Gesicht. Wie traurig und berührend doch oft die Popsongs oder Rockballaden sind. Menschen wie ich, die nicht so super "fluent" im Englischen sind, verstehen, wenn überhaupt, oft nur die Hälfte der Texte. Aber vielleicht ist das ein Segen, weil uns dann die Stimme umso mehr erreichen kann. Rolfs Stimme hat mich umgehauen. Andere haben auch tolle Dinge vorgetragen, aber "You don't know" ist bei mir hängen geblieben. Weil es sein Lied war. Weil er es fühlte. Weil das Leben ihn "gezeichnet" hatte. Und dieses "gezeichnet" ist die Schnittstelle zu meiner Gegenwart. Beim Händewaschen schaute ich heute in den Spiegel und dachte: "Ja, verdammt noch mal, das Leben hat dich ganz schön gezeichnet, Ines." Ich meinte: "Mensch, du hast ganz schön was durch." Und plötzlich wurde mir bewusst, was für ein Wunder es ist, dass das Leben uns "zeichnet". Wir kommen schon auf eine gewisse Weise als beschriebene Blätter Papier auf die Erde. Und dann gesellt sich noch das Leben als Künstler dazu und beginnt zu malen. Zu formen, zu graben. Daher die Furchen um den Mund. Die Linien unter den Augen und auf der Stirn. Daher diese einzigartige Mischung von Leben und Tod in unseren Augen. Eine Mixtur aus Freude, Liebe, Leid, Traurigkeit und Ergebenheit gegenüber dem Schicksal. Ja, und wer mich sieht, hat keine Ahnung von mir. Er sieht eine Frau mit blonden Haaren, die nicht mehr jung ist. Aber er hat keine Ahnung, was in mir vorgeht, wo mein Himmel und wo meine Hölle ist. Umgekehrt natürlich genauso. Ich habe auch keinen Plan von den meisten Menschen, denen ich begegne. Nur eine Ahnung und manchmal eine goldene seelische Verbindung zu ihm, wenn es das Leben so will und wir beide offen dafür sind. Es kann ebenso geschehen, dass der Schatz nur in einem Menschen funkelt und der andere es gar nicht bemerkt. Man geht auseinander. Der eine verzaubert, der andere womöglich unverändert. Das kann man als tragisch einordnen. Oder auch nicht. "Die Wege des Herrn sind unergründlich", steht in der Bibel. Die Wege der Seele sind unergründlich und das ist gut so. Dadurch haben wir immer wieder auf's Neue die Gelegenheit uns voller Faszination und Demut dem Mysterium des Menschseins, des Daseins hinzugeben. Weil wir keine Ahnung haben, keine Ahnung... You don't know (Milow) Sometimes everything seems awkward and large Imagine a Wednesday evening in march Future and past at the same time I make use of the night and start drinking a lot Although not ideal for now it's all that I've got It's nice to know your name You don't know, you don't know You don't know anything 'bout me An ocean, a lake, I need a place to drown Let's freeze the moment because we're going down Tomorrow you'll be gone, gone, gone You're laughing too hard, this all seems surreal I feel peculiar, now what do you feel You think there's a chance that we can fall You don't know, you don't know You don't know anything about me What do I know, I know your name You don't know, you don't know You don't know anything about me anymore I gave up dreaming for a while I gave up dreaming for a while I've noticed these are mysterious days I look at it like a jigsaw puzzle and gaze Wide open mouth and burning eyes If only I could start to care My dreams and my Wednesdays ain't going nowhere Baby, baby, baby, you don't know You don't know You don't know You don't know anything 'bout me What do I know, I know your name You don't know, you don't know You don't know anything 'bout me Baby, baby, baby, you don't know You don't know You don't know You don't know anything 'bout me anymore God moves in mysterious ways. Comments are closed.
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Inés Witt
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