Meine erste Begegnung mit einem Kolibri ist schon eine Weile her.
Sie fand in Idaho, USA, statt an einem warmen Sommertag. Da flog etwas. Ein unbekanntes Insekt? Farbe nicht wirklich ausmachbar, irgendwie hellbraun-grau. Ein Kolibri konnte es nicht sein, denn diese winzigen Vögelchen sind für ihr schillerndes Federkleid bekannt. Dachte ich. Es brauchte einen zweiten und dritten und vierten Blick... Um zu erkennen, da ist etwas, das zum ersten Mal in meinem Leben erscheint. Die Verzauberung geschah langsam und schnell zugleich. Inzwischen bin ich fasziniert von diesen kleinen Wundern im Federkleid, die aus einer anderen Welt kommen. So wie Seepferdchen, Libellen, Schmetterlinge und andere. Sie sind für mich Märchenwesen aus dem Tierreich. So eine Art Mischung von Elementarwesen und Tier. Da verschwimmen Grenzen zwischen grob- und feinstofflicher Welt. Eben habe ich gerade gelesen, dass der kleinste Kolibri „Bienenelfe“ genannt wird. Also bin ich wohl nicht die Einzige mit meiner Wahrnehmung... Irgendwie machen die Kolibris die Idee nachvollziehbar, dass die gesamte Natur von Elementarwesen bewohnt und beseelt ist. Und wenn ich schreibe „beseelt“, fällt mir ein, dass die englische Übersetzung von „Tier“„animal“ lautet, was sich wiederum herleitet aus dem lateinischen „anima“ ,gleichzusetzen mit „beseeltes Wesen“. So schließt sich der Kreis. Menschen, die in den Tieren und Pflanzen, überhaupt in der Natur, immer etwas „mehr“ sehen, haben also doch nicht einen Vogel. Sie sind einfach nur „feinfühlig“. Comments are closed.
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Inés Witt
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