Vor vielen Jahren hatten wir im Busch hinter unserem Haus eine Spatzengang.
Sie zwitscherte und flog wild durcheinander. Sie war laut. Ein Wesen, das aus vielen bestand und unseren Garten belebte. Eines Tages bemerkte ich die Stille. Etwas fehlte und es dauerte eine Weile, bis ich gewahr wurde, dass die Spatzen weiter gezogen waren. Ich machte die in meinen Augen treulose Bande bald aus, sie hatte sich auf dem Grundstück drei Häuser weiter niedergelassen und tschilpte dort munter und fröhlich. Die Vögel wechseln ihre Orte. Katzen suchen sich Adoptiveltern aus. Die Tiere machen hier, was sie wollen... Am Wochenende sah ich die Spatzen ein Sandbad nehmen und dachte darüber nach, wieso sie uns wohl damals verlassen haben. Sie stoben davon und ich betrachtete zärtlich die kleinen Kuhlen im Sand. Ach, ja, die Spatzen... Sie haben mich erhört. Wir haben eine neue Spatzengang. Sie macht sich auf unserer Terrasse breit. Besetzt die Bank. Sie macht Lärm. Die schönen unscheinbaren Piepmätze zwitschern und fliegen wild durcheinander. Sie sind laut. Ein Wesen, das aus vielen besteht und unseren Garten belebt, ist zurück gekehrt. Oder ein neues ist zu uns gekommen. Weil die Tiere hier machen können, was sie wollen. Comments are closed.
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Inés Witt
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