Während der letzten Jahre war ich von Zeit zu Zeit in Aachen, weil ich dort Weiterbildungen besuchte.
Unweit meines Domizils befindet sich ein Jüdischer Friedhof. Vor Seminarbeginn bin ich fast jedes Mal auf diesen besonderen Friedhof gegangen. Uralte hohe Bäume, von Efeu umrankt, geben alten verwaisten und neuen Gräbern Schutz. Im Schatten dieser grünen Lichtsäulen entdeckte ich unzählige Engel. Am Hauptweg wacht ein besonders großer Engel, hinter ihm eine Heerschar von Menschen, über eine Grabstelle. Dieser Engel verzauberte mich immer wieder und erschien mir wie ein Brückenbauer zu den Ahnen allgemein und meinen Ahnen. Er schenkte mir Trost und, wenn ich mich richtig erinnere, war er es, der mir den Text zu meinem Mantra „Herr, gib uns Trost“ zugeflüstert hat. Wenn dir das zu verrückt vorkommt, es wird noch verrückter... Sorry... An einem kalten Tag im Januar, es war gegen Mittag, spürte ich eine spezielle Veränderung auf diesem Jüdischen Friedhof: Ein überdimensionaler Engel breitete seine Flügel aus, in hellem Grau, es war der Engel des Ewigen Friedens. Nicht verwunderlich auf einem Fried-Hof... Jedenfalls ließ ich mich von diesem Engel einhüllen und beseelt fuhr ich mit einem Taxi zum Seminar. Es war ein sehr schöner Tag. Der ganz schrecklich für mich endete. Abends, zurück im Hotel, checkte ich mein Handy und erfuhr, dass unsere erste Hündin Aika eingeschlafen war, mittags, an diesem Tag. Der Engel des Ewigen Friedens hatte sie abgeholt und fortgetragen in ferne Welten. Die Engel sind so individuell wie wir Menschen und nach meiner Erfahrung offenbaren sich meist die Dinge, Zeichen und Botschaften ganz anders, als es sich unser Ego vorstellt oder wünscht. Engel hin und Engel her – Aikas Tod riss mir den Boden unter den Füßen weg und ich reiste zurück nach Hause, zurück zu ihr. Eine Welle aus Traurigkeit und Verzweiflung warf mich aus meiner Mitte; das nennt man Trauer. Monate später fand ich sie wieder, die Verbindung zu diesen beiden Engeln in Aachen und ich konnte das Geschenk sehen, das sie mir mit jeder Begegnung machen: Tiefer Frieden und Dankbarkeit für alles, für Vergangenes, Gegenwärtiges und noch im Verborgenen der Zukunft Liegendes wärmen mein Herz, heilen Wunden, die so mancher Abschied hinterlassen hat und geben Kraft für das Da-Sein. Tiefer Frieden und Dankbarkeit bringen Licht und Wärme, egal, ob du religiös bist oder nicht und wohin dein Weg dich geführt hat. Wir alle kommen irgendwann einmal nach Hause. Genießen wir das Leben und öffnen unsere Herzen in Liebe und Dankbarkeit. Ich danke Aika aus tiefster Seele dafür, dass sie über 14 Jahre bei uns war und uns begleitet hat. Ich wünsche allen Menschen, Tieren und Wesen auf unserer Erde Frohe Weihnachten und viel Segen. Aktuell wollte ich noch etwas hinzufügen, vielleicht mache ich das später - in einem anderen Beitrag...
Susanne
22/12/2018 01:54:54 pm
Liebe Ines,
Ines Witt
22/12/2018 06:05:31 pm
Liebe Susanne, Comments are closed.
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Inés Witt
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