Es war an einem dieser lauen warmen Abende im August, die uns dieser Sommer schenkte.
Mein Mann und ich unterhielten uns auf der Terrasse. Grillen zirpten, das ferne Geräusch von fahrenden Eisenbahnen wehte sanft zu uns hinüber. Ich lehnte mich zurück und beschrieb mein Traumleben. Vor einer Woche habe ich im Blog geschrieben, dass ich in einer Grauzone gelandet bin. Das stimmt. Aber während ich so erzählte, beschrieb und phantasierte, trat eine zweite Wirklichkeit leise von hinten an mich heran und umarmte mich. Sie flüsterte mir fast zärtlich ins Ohr: „Dein Traumleben hat längst Einzug gehalten. Es kam schrittweise, zwar unterbrochen von Krisen und Erkrankungen, jedoch stetig und beharrlich. So, als finge es an zu schneien und ganz kleine Schneeflocken rieseln vom Himmel. Irgendwann ist die Schneedecke da, auch, wenn du es dir erst gar nicht vorstellen konntest. Denn die Kristalle sind unglaublich zart, durchsichtig und zerbrechlich. Trotzdem verändern und verzaubern sie die Landschaft, egal, ob du ihnen das zugetraut hast oder nicht.“ Ich drehte mich um und hörte: „Ich bin schon da.“ „Das Glück kommt nicht laut mit einem Paukenschlag oder Trompeten. Es wirbelt nicht immer alles durcheinander, wie man vielleicht annehmen könnte. Das Glück kommt leise daher“, meinte ich mit einem Blick zum Sternenhimmel. Es wurde kühl, wir riefen unsere Hündin, die im Dunkel herumgewuselt hatte und gingen schlafen. Die zweite Wirklichkeit habe ich mit in unser Haus hereingenommen. Was soll sie auch alleine da draußen? Sie ist einfach versöhnend und schön. Und fast so leise wie das Glück. Sie soll nicht frieren. Comments are closed.
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Inés Witt
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