Vor einiger Zeit habe ich mir in San Francisco zwei Paar Ringelsocken gekauft. Eigentlich bevorzuge ich schwarze Socken, aber manchmal mache ich halt eine Ausnahme.
Inzwischen habe ich an diesen Erinnerungsstücken immer mehr Gefallen gefunden. Wie sehr, musste ich neulich am eigenen Leib bzw. an eigener Seele erfahren. Ich weiß, man soll nicht um Dinge weinen, die es nicht umgekehrt tun würden. Aber... hmm. Ganz sicher hatte ich bei der Buntwäsche alle vier Socken in die Waschmaschine gepackt. Hatte sie einzeln in die Hand genommen. Und dann hat meine Waschmaschine eine Socke gefressen. Ich muss schon sagen, dass ich regelrecht sauer auf die Waschmaschine war. Mein Mann warf einen argwöhnischen Blick auf unsere Hündin Amy, die ich wiederum vehement verteidigte. Bei der ganzen Sache bin ich mir im nachhinein nicht sicher, worüber ich mich mehr geärgert habe: über die böse Waschmaschine oder über mich, dass ich so sockenfixiert bin. Lange habe ich die Wäsche durchforstet. Irgendwann dachte ich, das kann ich im Blog beschreiben: dieses Sockendrama. Ich machte mir eine Notiz im Kalender. Und selbstverständlich, ihr könnt es euch denken, fand ich das geliebte Stück am nächsten Tag. So ist das, wenn man sich regelrecht an Dingen festbeißt. Es bringt nur Ärger und Stress. Und kaum lässt man los, entwirrt sich manche festgefahrene Situation. Trotzdem, wir haben eine gewisse Anzahl vereinsamter Socken. Darüber möchte ich aber nicht weiter nachdenken... Dieses Phänomen gibt es in vielen Haushalten, nicht wahr? |
Inés Witt
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