Inés Witt
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 Mut  zur  Kreativität
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Ich, ich, ich

3/4/2020

 
Bild
Bei uns im Garten nistet eine Elster, hoch oben im Geäst eines Baumes.
Der Baum hat sich vor vielen Jahren ganz von alleine auf unserem Grundstück angesiedelt.
Im Spätsommer verliert er Früchte, die ich nicht identifizieren kann.
So etwas zwischen Kirsche und Vogelbeere.
Alle Vögel lieben diese Delikatesse und veranstalten jedes Jahr zu gegebener Zeit auf's Neue ein pflanzliches Gemetzel.
Ja, die Elster...
Die Elster warnt vor Diebstahl und sorgt oft selbst dafür, dass die Brut anderer Vögel nicht durchkommt. Die Elster ist eine Räuberin.
Auch, wenn sie sehr schön anzusehen ist.
Das ändert nichts an der oben genannter Tatsache.
Und nun hat sie bei uns ein Nest gebaut,  ganz von alleine...

Bei dieser Gelegenheit muss ich daran denken, wie im Busch neben unserem Haus einst ein Amselpärchen ihre Jungen aufzog. Das war vielleicht eine verrückte Zeit!
Ihr müsst nämlich wissen, dass ich ab und zu Tiere verstehen kann.
Unsere Hündin und ich jaulen vor fast jedem Spaziergang im Duett.
Dabei einigen wir uns auf eine Route, welche wir zurücklegen wollen. 
Mit den Katzen aus der Umgebung diskutiere ich über das Wetter und den Straßenverkehr.

Aber zurück zur den Amseln:
Eines Tages schlüpften die Kleinen. Anfangs verhielten sie sich "normal".
Mama und Papa Amsel hatten viel zu tun.
Wenn es Futter gab, machten die Küken ihre Schnäbel weit auf.
Aber was hörte ich? Ein kleiner Vogel schrie: "Ich, ich, ich!" 
Konnte ich meinen Ohren trauen? "Ich, ich, ich!" 
Die Vogeleltern bevorzugten das egoistische kleine Wesen.
Es gab etwas Streit. So klein die Lütten auch waren, zanken konnten sie früh.
Und auch lernen. Denn, bald schallte es im Chor: "Ich, ich, ich!" 
Meine Güte, womit hatten die Eltern diese Kinder verdient?
Trotzdem sorgten die Großen mit viel Hingabe für ihren Nachwuchs, bis dieser flügge wurde.
Die jungen Vögelchen machten bald den Garten unsicher und überall schallte es: "Ich, ich, ich!" 
Genervt zählte ich nach, wie viele es waren: Fünf.
Fünf kleine Hähne. Oder sagt man besser:  Amselmännchen?
"Ich, ich, ich!" 
Tja, liebe Leute, was soll ich euch sagen? Die blieben dabei.
Prägung nennt man das.
Sie haben später, als sie das heiratsfähige Alter erreichten, keine Braut abbekommen.
Tauchte ein Weibchen auf, ertönte es gleich: "Ich, ich, ich!".
​U
nd die kluge Vogeldame machte sich auf und davon.
Überall gibt es Veränderungen. So kamen mit der Zeit andere gefiederte Geister.
Viele Krähen. Die duldeten kein "Ich, ich, ich!". Da war Ende mit dem Tamtam.
"Ich, ich, ich!" suchte das Weite und nach den Krähen gesellten sich neue Amseln aus der Umgebung und sonstige diverse Singvögel dazu.
Und nun, leider eine Elster.
Man kann sich halt  seine Vögel nicht aussuchen...



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    Inés Witt
    Singer/Songwriter
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    "Die Kreativität
    ​in sich zu sehen,
    ist eine Kunst -
    wer aus ihr schöpft,
    ist ein Künstler."
    Wilma Eudenbach



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