Ich weiß nicht, wie lange es her ist: Vor einigen Jahren wurde bei uns im Kino oft - ich glaube, nach der Werbung - zusätzlich eine Laser-Show vor dem Film präsentiert. Beim ersten Mal war das für mich noch interessant, später nur noch nervig und zeitraubend. Irgendwann nahmen die Betreiber des Kinos das Ganze Gott sei Dank aus dem Programm.
Ja, Gott sei Dank: Denn an trüben Tagen werden uns immer wieder auf's Neue viel viel schönere "Laser-Shows" geschenkt und zwar dann, wenn die Straßenlaternen beginnen zu leuchten. Am besten ist es, wenn Nebelschwaden sich durch dunkle Straßen schlängeln, ein leichter Nieselregen fällt und die Laternen neben Bäumen stehen. Dann schwimmen unzählige Lichtstrahlen geradezu in einem Meer von feinen Wassertröpfchen und hüllen die Äste, die letzten Blätter an den Bäumen oder die Tannenzweige in magisches Licht. Es gibt noch eine Steigerung dieser märchenhaften Szenerie. Dafür braucht es sanft fallende Schneeflocken. Diese sorgen dafür, dass du dich fühlst, als wärst du Teil einer dieser mit Wasser und Glitter befüllten Kugeln, die man schütteln kann, um sich in andere Welten mit freundlichen Schneemännern oder tanzenden Ballerinen zu beamen. Für diesen Abend, diese Nacht entsteht sozusagen eine kleine stille Bühne mit mystischer Beleuchtung. Eine Bühne en mineature mit oder ohne Darsteller, mit oder ohne Geschichte. Einfach nur zum Hinschauen, zum Genießen eines Zaubers im Alltag, am Straßenrand, zum Träumen... Die Details erschließen sich im Moment und liegen im Auge des Betrachters. Das eine oder andere Wunder kann sich schon zeigen... Comments are closed.
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Inés Witt
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