Es gibt heutzutage so viele Amateure unter den Künstlern, die die echten verdrängen und die Wege verstopfen, die einst von den Leuten beherrscht wurden , die viel Mühe und Kosten in die Gestaltung ihrer Kunst stecken.
So eine Beschwerde habe ich in etwa gelesen, irgendwo im Internet und diese Worte sind in mir hängen geblieben. Hängen geblieben, wie ein Donnergrollen oder das Getöse von LKW’s, das einen nicht verlässt, auch wenn die Fahrt auf der Autobahn längst geschafft ist. Solche Worte verkörpern den Geist des Roten Ozeans, des Haifischbeckens, in dem nur der Stärkste überlebt bzw. zumindest lediglich die Stärkeren eine Daseinsberechtigung haben. Ich schreibe und singe meine Lieder aus Leidenschaft und werde dabei höchstwahrscheinlich immer eine Hobbykünstlerin bleiben. Aber: Ich verdränge niemanden, verstopfe keine Wege und stelle auch keine Person in Frage, die Kunst von der Pike auf studiert hat. Im Gegenteil: Ich verneige mich vor einem solchen Menschen. Und: Ich beneide. Und: Ich bereue. Sollte man nicht, aber, so what, ich bereue. Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich bin sehr dankbar und wertschätze mein Leben. Ich bin vor allem unfassbar glücklich wegen der wundervollen Menschen meines Inner Circles. Nur – wäre ich noch einmal jung, ich würde meine Zeichnungen in einer Bewerbungsmappe sammeln und mir dann alle Mühe geben, einen entsprechenden Studienplatz zu ergattern. Verdammt, ich würde. Und als Kind Klavierunterricht nehmen. Nicht erst mit Vierzig. Ich würde. Es war aber nicht. Und es war nicht für Viele. In Italien haben sich früher die Hausfrauen mittels ihres Gesangs ausgetauscht. Wie cool ist das denn? Und da wurde auch niemand verdrängt oder es wurde etwas verstopft. Denn diese Frauen schwammen im Blauen Ozean. Im Blauen Ozean der Kreativität ist Platz für alle. Ich bin überzeugt, jeder Mensch hat das Recht sich dort zu tummeln, wenn er den Ruf vernommen hat. Leute, lasst uns zeichnen, Musik machen, singen, tanzen, töpfern, schreiben! Was auch immer Dein Herz möchte. Das ist das Leben. Das ist Dein Ausdruck! Ohne Herrschaftsanspruch. Das ist klasse und macht Freude. Nichts ist trauriger als ein Leben ohne Schwung. Surven wir die Welle und verbreiten wir unser Licht. „Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens, ist des Künstlers Beruf“ – ein Zitat von Robert Schumann. „Licht finden im eigenen Herzen und Licht senden in die Tiefe anderer Herzen, ist des Künstlers und aller Menschen Erfüllung “, könnte man auch sagen... Comments are closed.
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Inés Witt
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