Mir erzählte einmal eine Person, ich will es so neutral wie möglich halten, dass sie als Kind einen Hund hatte, den sie über alles liebte.
Sie verbrachte viel Zeit mit ihrem treuen Freund, der eine schwarze Schnauze und weißes Wuschelfell besaß. Ich persönlich finde sowieso, dass viele Kinder einen ganz besonders guten Draht zu Tieren haben. Sie ähneln sich einfach in ihrer unverstellten Art und das verbindet, schafft Vertrauen samt einer großen Portion Glück. Diese Person nun redete weiter über ihre Erfahrung mit ihrem Hund. Sie meinte, es war so furchtbar, als das liebe Tier verstarb; sie brauchte ewig lange, um sich von dem Schock zu erholen und ihn zu verarbeiten. Letztes ist ihr wohl nicht so gut gelungen. Denn: Sie beschloss, niemals wieder ein Tier in ihr Herz zu lassen. Niemals wieder. Sie hat es umgesetzt. Bis heute. Eine Mauer gebaut, eine Wand, oder was weiß ich. Und nicht nur gegenüber Tieren, sagt mir mein Gefühl. Schade für sie. Uns macht doch gerade unsere Verletzbarkeit, Berührbarkeit zu einem Menschen auf Augenhöhe mit seiner Umwelt. Sonst wären wir wie Roboter, wir würden perfekt funktionieren, aber es käme nichts rein und nichts raus. Weil wir mit Tieren sehr viel nonverbal kommunizieren, geschieht das meiste auf der Herzebene. Tiere bringen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Gerade wenn es dir mal nicht so gut geht, du gar nichts auf die Reihe bekommst, wird dein Tierfreund dich nie verurteilen. Er wird nicht zur nächsten Katze rennen und über dich herziehen. Oder seinen Koffer packen und dich verlassen. Er wird einfach bei dir sein. Wenn du ein Problem hast, das niemand mehr hören mag, dein Tier wird dich anschauen und sein Blick wird dir sagen: "Ich verstehe dich." „Die tiefe Stille der Hunde tröstet uns...“ Jean Michel Chaumont Comments are closed.
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Inés Witt
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