"Mit den Augen Gottes gesehen, ist alle Finsternis Weg zum Licht.
Sie ist Irrtum und nicht Sünde und Schuld, auch wenn sehr viel Böses durch irrtümliches Denken erschaffen wird." ( aus dem Buch: "Ich bin ein glückliches Gotteskind" von Christa Schneider ) Mein Mann und ich sind beim Renovieren eines Zimmers. Ein Zimmer reicht wirklich. Was sich alles ansammelt, es gibt viel zu sortieren, auch auszusortieren. Wieso dieses Zitat oben? Es ist mir in die Hände gefallen. Beim Durchsehen von Tagebüchern und anderen Aufzeichnungen. Ich dachte, dass es jetzt passt. Ein gnädiges Substrat. Worte, die nicht verurteilen. Schwarz/Weiß bringt oft keine Lösungen, stattdessen nur noch mehr Unfrieden. Es ist selten förderlich, sich aufzuregen, mit allem zu hadern. Ich glaube, es braucht Hoffnung und Zuversicht. Gerade, wenn ein Sturm im Außen wütet. Es nützt kaum, ihn als Stürmchen oder lauen Wind schönzureden. Es nützt ebenso kaum, in ihm eine Apokalypse zu verorten. Unsere Buddha-Natur ist gefragt. Unser Rückgrat. Unsere Solidarität. Es ist, was es ist. Eine Krise. Eine Herausforderung. Es schmerzt. Es ist kein Sprint. Vermutlich ein Marathon. Wenn wir Glück haben, ein Halbmarathon. Wenn wir noch mehr Glück haben, einer mit Pausen. Ich habe das Gefühl, dass in diesem erzwungenem Mangel an Kontakt die Menschen auf eine andere Weise zusammen rücken. Wir werden uns vieler, vorher als selbstverständlich hingenommener Geschenke bewusst. Im weißen grellen Licht ist nichts zu erkennen. Wie in absoluter Dunkelheit. Da sind wir sozusagen blind. Nur im Spiel von Licht und Schatten ist es uns möglich, die Realität zu "sehen". Das passt nicht unbedingt zu den eingangs zitierten Sätzen. Aber es muss nie und nimmer alles passen. Die Phase, in der wir gerade stecken, ist ja gleichermaßen extrem hinderlich, wenn nicht sogar beängstigend. Der Widerspruch gehört zum Leben. Das Paradoxe existiert und grinst um die Ecke. Halten wir den Fokus auf das Menschsein, auf unsere Liebe zueinander. Gehen wir den Weg, der in den Nebel führt. Hinter dem Berg wechselt das Wetter. Wenn wir das Große Los ziehen, ist dort eine weite, von der Sonne geküsste Wiese. Wir werden froh sein, auf unserer Gratwanderung nicht aufgegeben zu haben. "Mit den Augen Gottes gesehen, ist alle Finsternis Weg zum Licht." Comments are closed.
|
Inés Witt
|