Kennst du sie auch, diese Tage, an denen du dich fühlst wie die Räuber bei den „Bremer Stadtmusikanten“?
Alles springt dich an. Jeder scheint etwas gegen dich zu haben. Jegliches, was du anfasst, fällt dir aus den Händen, so, wie das Laub jetzt von den Bäumen gleitet um sich auf der Erde niederzulassen und, ich möchte das nicht beschönigen, schließlich zu vergehen. Im ewigen Kreislauf der Natur... Jedoch selbst an solchen IchmöchtejetztWinterschlafhaltenTage meldet sich immer wieder die Lebendigkeit. Sie hebt leise den Finger und flüstert: „Bleib’ dran!“ Dann kommt ein kleines Wunder wie eine Melodie oder ein Liedtext zu mir unter die Bettdecke gekrochen, welche ich mir gerade über die Ohren gezogen hatte. Mit der Lebendigkeit stellt sich meist auch die Freude ein. Dazu bringt sie oft obendrein noch die Hoffnung mit. Je nachdem. So richtig darauf verlassen kann ich mich bisher nicht. Empfindungen, die ich wie abgestorbene erfrorene Fische in einem versumpften Teich ihrem Schicksal überlassen hatte, tau(ch)en wieder auf. Ja, so geht es mir manchmal. Und ich setze mich an das Klavier, die Fische fangen an zu schwimmen, das Wasser wird klarer. Die Fäden, die ich um mich gewickelt hatte, nehme ich wieder selbst in die Hand. Das verlockende, wärmende, Rückzug versprechende Bett wartet. Bis es Abend wird. Danke, liebe Lebendigkeit. Comments are closed.
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Inés Witt
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