Abgrenzen ist nicht meine Stärke.
Übergriffigkeit bringt mich noch oft in die Ohnmacht. Manchmal kann ich sehr schlagfertig sein, aber meist nur, wenn ich von dem auszutragenden Konflikt emotional nicht betroffen bin. Sogar mir eine Scheibe von einer anderen Person im sprichwörtlichen Sinne abzuschneiden erscheint mir wie ein Gewaltakt. Ich bin ein Bambi und gehöre eigentlich in den Wald. Da könnte ich mit den anderen Bambis Klee fressen und gemeinsam Strategien entwickeln, den Jägern erfolgreich zu entwischen. Ich würde den Rehen beibringen zu bellen und zu knurren, dann wäre auch das Problem mit den Hunden gelöst. Könnt ihr euch ein zähnefletschendes grummelndes Reh vorstellen? Uns bringt das vielleicht zum Lachen, einen Hund mit Jagdtrieb eher nicht. Ja, das wäre schön - so in der Natur... Jedoch, und da liegt schon wieder der Hase im Pfeffer begraben, ich würde beginnen die anderen zu mögen, und das Unvermeidbare passiert: meine Mutation zum BambiBambi. Weil ich die Mitrehe in mein Herz geschlossen habe, möchte ich, dass mich die anderen mögen und stecke die Innere Wildkatze in das tiefste Kellerloch meiner Seele. Verflixte Sache, einmal Bambi, immer Bambi... Comments are closed.
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Inés Witt
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